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Die Pleite der Silicon Valley Bank – Der Beginn einer neuen Finanzkrise?

Die Silicon Valley Bank ist der breiten Öffentlichkeit hierzulande bislang kaum bekannt gewesen. Die SVB ist aber eines der wichtigsten Geldinstitute in den USA, wenn es um Kredite an Startups geht. Und um die Einlagen der großen Startups, die dort ihre Gelder hinterlegt und angelegt hatten. Die Pleite der Silicon Valley Bank reißt eine schwere Lücke. Ein neues Bankenbeben könnte kommen – und auch deutsche Banken in eine neue Finanzkrise treiben.

Versäumnisse im Vorfeld der SVB Pleite

ManMohan Sodhi, Professor für Betriebs- und Lieferkettenmanagement bei Bayes ist der Ansicht, dass es Versäumnisse gab, welche die Pleite der Silicon Valley Bank hätten verhindern können.

ManMohan Sodhi: „Die SVB hatte in langfristige Anleihen investiert, da sie während der Pandemie keine Kredite vergeben konnte. Als die Zinssätze in den USA stiegen, sanken die Werte dieser Wertpapiere, so dass die SVB in den kommenden Monaten den Wert ihrer Anlagen überschritt. Offenbar haben die Risikomanager der SVB solche Zinsszenarien nicht berücksichtigt.

Sie haben auch nicht das Korrelationsrisiko in Betracht gezogen, bis die VCs die Technologieunternehmen aufforderten, ihr Geld von der SVB abzuziehen – was einen altmodischen Bankensturm auslöste.“

Wie wird sich die Pleite der Silicon Valley Bank auf anderen Banken auswirken?

Die Frage wird nun sein, wie weit sich die Pleite der Silicon Valley Bank auf andere Banken auswirken wird. Werden die Kunden ihre Gelder überall abziehen vor Angst, sie zu verlieren und ihre Anlagen stattdessen in andere Bereiche bringen?

Die könnte, und dies ist meine persönliche Ansicht, eine neue Sternstunde der Kryptowährungen werden. Wenn die Anleger nicht mehr glauben, dass die Banken noch sicher sind, und ein neues Bankenbeben befürchten. Dann kann es gut sein, dass andere Investitionsmöglichkeiten gesucht werden. Anlageformen, die abseits der Banken funktionieren und die nicht mit einer Bank zusammen in die Pleite rauschen.

Hohe Volatilität, aber ohne Bezug zu Banken

Kryptos sind eine Möglichkeit, genau dies zu erreichen. Zwar haben Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und andere eine hohe Volatilität. Das heißt, die Kurse der Cryptos sind starken Schwankungen unterworfen. Aber bislang haben sich die großen Kryptowährungen nach einer Krise wieder aufgerappelt.

Auch Gold in physischer Form könnte eine weitere Möglichkeit sein, Geld anzulegen, ohne dass eine Bank zwischengeschaltet werden muss. Oder dass die Geldanlage bei einer Bank liegt.

Schwierig könnte es auf jeden Fall werden für die Banken, auch hierzulande. Schließlich strahlen solche Pleiten gerne mal auf andere Geldinstitute aus, weil die Verbraucher verunsichert sind und Angst um ihr Geld haben.

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