Die Corona-Krise wirkt auf alle möglichen Lebensbereiche ein und verändert auch vieles in Sachen Einkommen. Doch die deutschen Privatanleger lassen sich die Geldanlage dadurch anscheinend nicht vermiesen. Statt eines Rückgangs bei der Geldanlage vermeldet die ING Deutschland einen deutlichen Anstieg beim Wertpapierhandel in den ersten sechs Monaten 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Kaufvolumen ist deutlich höher als Verkaufsvolumen, vermeldet die ING Deutschland heute.

Die Zahl der Anleger, die im1. Halbjahr dieses Jahres mindestens einmal aktiv mit Wertpapieren handelten, stieg um 69 Prozent (inklusive Sparpläne). Während jeder Privatanleger im Vergleichszeitraum der ersten sechs Monate in 2019 durchschnittlich 12,6 Trades vornahm, stieg die Zahl der Transaktionen im ersten Halbjahr 2020 deutlich auf 18,8 (inklusive Sparpläne).

In die Analyse der ING Deutschland flossen die Zahlen von mehr als 710.000 Depot-Kunden ein, die im 1. Halbjahr 2020 mindestens einen Trade, inkl. Sparpläne, getätigt haben.

Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland: „Die Corona-Krise und die volatilen Märkte haben unsere Kunden nicht vom Wertpapierhandel abgeschreckt. Ganz im Gegenteil, viele haben die Situation zum Börseneinstieg genutzt. Insbesondere bei den Kunden unter 40 Jahren haben wir in den letzten Monaten eine stark erhöhte Nachfrage nach Depots gesehen.“

Trotz Corona-Krise keine Flucht aus den Kapitalmärkten

Die Vermutung lag nahe, dass die Corona-Krise zu einer Flucht aus den Kapitalmärkten führen könnte. Dem ist laut der Analyse des Wertpapierhandels bei der ING Deutschland nicht der Fall. Es wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sogar deutlich mehr gekauft als verkauft. Dies gilt laut ING Deutschland über alle Assetklassen hinweg (ausgenommen aktiv verwaltete Fonds). Während das Volumen der erworbenen Wertpapiere bei 27,5 Milliarden Euro lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres, betrug es im gleichen Zeitraum beim Verkauf 21,9 Milliarden Euro. Dies ergibt eine Differenz von 5,6 Milliarden Euro.